Heosemys spinosa
StachelerdschildkrötePanzerlänge bis 23 cm
Vorkommen: Hinterindien sowie Sunda-Archipel
Bereits 1982 bekam ich zwei Jungtiere dieser Art als Wildfänge über ein Mitglied der DGHT. Nachdem ich viele Wiedersprüchliches in der Literatur gelesen hatte, entschloss ich mich zur Haltung in einem Aquaterrarium. Der Wasserteil 50 x 40 cm wurde mit einem Aquarienheizer auf 26 Grad C° aufgewärmt, der Wasserstand wurde zwischen 10 und 12 cm gehalten. Als Bodensubstrat auf dem Landteil 70 x 60 cm nahm ich Waldboden, den ich mit Moos durchmischte und mit Laub abdeckte. Zusätzlich brachte ich Baumrinden und Totholz ein.
Der Landteil wurde mit einem Wärmespott auf 30 Grad C° erwärmt. Die Ausleuchtung des Wasserbeckens wurde mit Neonröhren gewähleistet. Das Wasserbecken wurde mit Wasserpflanzen wie Wasserpest, Teichlilien und Wasserlinsen bestückt. Der Landteil zusätzlich mit Einblatt, Efeutute und Bromelien bepflanzt. Das Becken war an der kühlsten Stelle 18 Grad C° an der Wärmsten 30 Grad C°.
Die Jungtiere gruben sich nach dem Einsetzen im kühleren Bereich des Beckens ein. So vergraben verbrachten sie den Tag. Gegen Abend verließen sie ihre Verstecke, nahmen ausgiebige Bäder und nahmen dabei auch von den Wasserpflanzen auf. Ich fütterte sowohl an Land als auch im Wasser, Regenwürmer, Heimchen und Asseln aber auch Fertigfutter. Nach anfänglichem zögern nahmen die Jungen das Futter gut an.
Ich setzte wie schon bei der Aufzucht von Terrapene carolina triunguis Asseln, Regenwürmer, Schnecken und Springschwänze im Becken aus. Teilweise wurden diese durchaus gefressen. Bananen, Walderdbeeren, Himbeeren, süße Kirschen und Pilze wurden an Land angeboten und nach anfänglichem Zögern gut gefressen.
Die ersten 4 Jahre nahmen die beiden spinosa kein Grünfutter auf bzw. fraßen ausschießlich Wasserlinsen als Grünfutter. Der Hauptbestandteil der Ernährung war tierrischer Natur. So nahmen sie auch Babymäuse von der Pinzette. Dies entsprach keineswegs den Angaben in der Literatur die mir bis dato zur Verfügung stand.
Erst 1986 konnte ich das Geschlecht der beiden sicher bestimmen, meine Hoffnungen es könnte sich um ein Pärchen handeln zerschlugen sich. Es waren zwei Böcke, deutlich waren das weiße Kinn und die langsam konkav werdenden Plastron (Bauchpanzer) erkennbar. Alle Versuche scheiterten an ein Weibchen heran zu kommen. Bis 1989 suchte ich nach einer weiblichen Heosemys spinosa, leider erfolglos.
Letztendlich gab ich die beiden an einen Vereinskollegen aus Prag ab, der ein Weibchen besaß.
Leider kam es bei ihm nie zu Nachzuchten.
Insgesammt ist Heosemys spinosa eine ruhige und nicht aggressive Art. Auch im adulten Stadium waren die beiden Böcke ihrem Land/ Wasser Rhythmus treu geblieben. Auch hier ist die Literatur abweichend, die davon berichtet, dass adulte Tiere vermehrt aquatil leben sollen.